ActionDays
Zeigen was möglich ist
Brandheiss, 01.01.2019
5 Min
Auch Feuerwehrleute gehen nicht täglich ins Feuer. Im Einsatzalltag muss man sich auch nicht ständig an die Grenzen seiner PSA begeben. Doch wie weiß man nun, was moderne Schutzausrüstung im Stande ist zu leisten und vor allem: Wo sind die Grenzen des Machbaren erreicht? Antworten auf diese Fragen finden Feuerwehrleute bei den TEXPORT® ACTION DAYS – das wohl aufwendigste Informationsevent mit Ausbildungscharakter.

Vermutlich weiß niemand mehr über die Leistungsfähigkeit von Schutzbekleidung Bescheid als dessen Hersteller selbst. Die TEXPORT® HandelsGesmbH ist einer der marktbestimmenden Hersteller von Hightech-Schutzbekleidung mit Hauptsitz in Salzburg. Genau hier steckten vor über 12 Jahren die Entscheidungsträger ihre Köpfe zusammen und stellten sich die Frage: Wie können wir Feuerwehrleuten unter Realbedingungen zeigen, was moderne PSA zu leisten vermag? Als Ergebnis dieser Überlegungen wurden die TEXPORT® ACTION DAYS ins Leben gerufen.

Der Name ist Programm

Sieht man sich die ACTION DAYS genauer an bzw. unterhält man sich mit Teilnehmern, so muss man sich von einem eventuellen Vorurteil, welches aufkommen könnte, rasch verabschieden: Hier handelt es sich nämlich keineswegs um eine getarnte Verkaufsveranstaltung. Auch nicht um eine Ausbildung oder schulische Maßnahme im schnöden Klassenraum. Vielmehr kann man sich die ACTION DAYS wie eine enorm aufwendige Roadshow vorstellen, die aktuell quer durch Italien, Österreich und Deutschland tourt. Für zwei Tage wird schließlich bei einer Feuerwehr Halt gemacht, um die ACTION DAYS durchzuführen. Alleine das Equipment, welches dazu benötigt wird, hat ein Gewicht von ca. 18 Tonnen und umfasst auch die gesamte Ausrüstung, welche allen Teilnehmern vollständig zur Verfügung gestellt wird, wie z.B. moderne Schlauchvornahmesysteme, aktuelle Strahlrohrtechnik, Gurt- und Rückhaltesysteme wie auch eine speziell konzipierte modulare mobile feststoffbefeurte Wärmeerfahrungsanlage, ergänzt durch eine komplette persönliche Schutzausrüstung. Durchgeführt werden die ACTION DAYS 2018 an 10 verschiedenen Standorten. Die Plätze für Teilnehmer sind dabei heiß begehrt, weil sie nur limitiert verfügbar sind. So können pro Tag maximal 30 Personen teilnehmen. Nur so ist die extrem individuelle Betreuung möglich, denn ein Trainer betreut maximal 3 Kursteilnehmer in der Praxis. Dieser Trainer bleibt auch den ganzen Tag mit denselben Teilnehmern über alle Workshops beisammen, somit kann schon fast von einem „Personal Trainer“ gesprochen werden. Diese „persönliche“ Betreuung ist von den Veranstaltern auch bewusst so organisiert, damit zwischen Trainer und Teilnehmer eine vertrauensvolle und offene Kommunikation entsteht. „Wir bauen bei den ACTION DAYS eine enge Bindung auf, damit sich alle Teilnehmer wohl fühlen und bestmöglich in ihren Anliegen von uns betreut werden können. Nur so ist es möglich, die Ausbildung in den verschiedenen Workshops so effektiv und individuell kreativ mit den Teilnehmern gemeinsam zu gestalten“, lässt uns Ausbildungsleiter Marco Pfeuffer wissen. Durch dieses enge Betreuungsverhältnis ist es möglich, auf die individuellen Fragestellungen und Kenntnisstände aller Teilnehmer einzugehen. Diese Philosophie ist zwar aufwendiger, scheint aber auch wesentlich zum großen Erfolg der ACTION DAYS beizutragen. Außerdem ist es schon von Vorteil, wenn ein wechselseitiges Vertrauen aufgebaut wird, bevor es gemeinsam in den teilweise über 400 Grad heißen Realbrandcontainer geht.

Theorie trifft Praxis

An den Theorieteil anknüpfend schreiten die Teilnehmer zu den fünf Praxisworkshops mit den jeweiligen Themenschwerpunkten. Beim „Schlauch- und Strahlrohrmanagement“ werden das Zusammenspiel von Technik und Taktik erörtert, die momentan gängigsten Systeme vorgestellt oder unterschiedliche Löschmethoden (up & down; Einfangen von Flammen etc.) geübt. Bei der Station „Notfallatemschutz“ erfahren die Teilnehmer mitunter, wie lebensbedrohliche Probleme entstehen können und wie man diese wieder lösen kann. Der Workshop „Gurt- und Haltesystem“ klärt die Frage, wann welches System (z.B. mit integriertem Rückhaltegurt) in Verbindung mit der Schutzkleidung am sinnvollsten ist und wie man diese Gurtsysteme richtig anlegt. Wie man als Einsatzkraft bei einer Gefahrenlage vorgeht und dabei möglichst wenig Schaden verursacht, wird im Workshop „Einsatzmanagement“ behandelt. Aber auch der richtige Einsatz von z.B. Lüfter ist Gegenstand dieser Station. Höhepunkt und Highlight ist jedoch die Realbrandübung in einem mit Holz befeuerten Container. In dieser „Rauch- und Flammenhölle“ sind die Teilnehmer Temperaturen bis zu 700 Grad Celsius ausgesetzt. Entsprechend penibel wird der Gesundheitszustand der Teilnehmer vorab erfragt. Wer in den letzten Tagen etwa eine Erkältung hatte, kann aus Sicherheitsgründen nicht in den Container geschickt werden. Selbst die Einnahme gewisser Medikamente vor den ACTION DAYS stellt einen Ausschlussgrund dar. Hier steht eben Sicherheit an oberster Stelle, immerhin muss man in dieser Situation wirklich an seine Grenzen gehen. Das bestätigte auch einer der Teilnehmer: „Es wird dir wirklich etwas abverlangt. Die gefühlt kurze Zeit im Container ist extrem hart, aber auch genauso lehrreich!“ Dass die Teilnehmer in dieser Zeit gut einen Liter Flüssigkeit verlieren, beweist wie anspruchsvoll diese Workshop-Station ist. Seit 2018 gibt es bei dieser Station eine sehr begrüßenswerte Neuerung. Da sich die ACTION DAYS mitunter auch dem Thema der Kontamination durch Brandrauch und der daraus entstehenden Gefahr für Feuerkrebs widmen, erhält jeder Teilnehmer nun nach dem Gang in den Brandcontainer eine zweite Garnitur zum Wechseln. „Lange Zeit wurde das Gesundheitsrisiko durch verschmutzte Schutzkleidung unterschätzt. Um hier mit gutem Beispiel voranzugehen, statten wir alle Teilnehmer nach der Brandübung mit einer neuen und sauberen Garnitur von TEXPORT® aus“, erklärt der Ausbildungsleiter dieses verantwortungsvolle Vorgehen.

Feedback nach jedem Event

Um eine Informationsveranstaltung dieser Güte über so viele Jahre auf höchstem Niveau halten zu können, werden nach jeder einzelnen Veranstaltung das Teilnehmerfeedback ausgewertet und eventuelle Anpassungen im Ablauf vorgenommen. Auch das hochqualifizierte Trainerteam betreibt einen beträchtlichen Aufwand, um stets auf dem aktuellsten Wissensstand zu bleiben.

Wer neben dem Erlebnis eines Realbrandcontainereinsatzes auch umfangreiches Know-how über die Leistungsfähigkeit moderner PSA vermittelt bekommen möchte, dem sei dieses Event sprichwörtlich „wärmstens“ empfohlen.

Zitat:

„Hier bekommst du genau die Informationen, die du brauchst.“

Termine & Infos unter www.texport.at